Der Aufbau Mobiler Klimageräte hilft im Sommer eine angenehme Raumtemperatur zu erreichen. Dabei sind die einfache Installation der niedrige Preis ein wesentlicher Vorteil gegenüber teuren Split-Geräten.
Mobile Klimaanlagen sind beim Betrieb jedoch sehr laut und erreichen oft einen Geräuschpegel, der den Schlaf beeinträchtigt. Ursächlich für diesen Lärm sind der Aufbau und die Funktionsweise der Geräte. Beim Kauf kann jedoch auf besonders leise Modelle geachtet werden. Aber auch beim Einsatz lässt sich der Lärm durch einige Maßnahmen reduzieren.
In diesem Artikel geht es darum kühle UND leise Räume zu erreichen. Hierzu geben wir einen Einblick in die Lärm-Ursachen, helfen bei einem vorausschauenden Kauf und geben Tipps für den bewussten Einsatz der Klimaanlage.
Warum sind Mobile Klimaanlagen laut?
Mobile Klimageräte funktionieren wie ein Kühlschrank und besitzen neben einem kompressorgetriebenen Kühlkreislauf auch zwei dem Wärmetausch dienende Luftkreisläufe. Hierbei wird ein großer Luftumsatz erzeugt, der automatisch ein starkes Rauschen und Brummen hervorruft.
Der Aufbau und die Funktion einer Mobilen Klimaanlagen ist darauf ausgelegt einen Raum mit kühler Luft zu füllen und die warme Luft aus dem Raum abzuleiten. Diese Umwälzung ist der Hauptgrund, wodurch Lärm entsteht.
Ein Klimagerät ist so laut wie ein großer Kühlschrank mit zwei starken Gebläsen.
Dabei ist die Ableitung der warmen Luft durch einen Abluftschlauch (der immer vorhanden ist) ein großer Faktor, weil diese mehrfach umgelenkt diverse Auftreffpunkte besitzt. Es entstehen Verwirbelungen und Druckunterschiede, die Schalldruck hervorrufen.
Der kalte Luftstrom wird durch das Abblasen aus dem Gerät in den Raum verursacht und ist durch die hohe Windgeschwindigkeit und die Laufgeräusche des Ventilators ebenfalls besonders laut.
Zu diesen beiden intensiven Luftströmen kommen die Bestandteile im Innern des Klimageräts. Hier ist der Kompressor ein Verursacher von Geräuschen und wird ebenfalls störend wahrgenommen. Jedoch ist der Geräuschpegel geringer als bei den Luftströmen.
Lautstärke kurz erklärt
Bei der Betrachtung der Lärmbelastung durch Klimageräte ist der Schalldruckpegel in Dezibel (dB) der Maßstab, der für den Vergleich herangezogen wird. Dieser Wert gibt an, wie stark eine Druckwelle in einer bestimmten Entfernung ist. Damit ist sie eine präzise physikalische Größe.
Die Belastung für den Menschen wird dabei jedoch nicht gemessen. Die „Lautstärke“ ist eine rein subjektive Größe und hängt auch von der Frequenz (Pfeifen oder Brummen), der Expositionsdauer (Knall oder Dauerton) und der Variabilität (Wechsel oder konstant) ab. Außerdem nimmt jeder Mensch Lärm unterschiedlich wahr.
(Wir verwenden im Folgenden dennoch den Begriff Lautstärke, da der Schalldruckpegel wenig umgangssprachlich ist)
Die Skala der Lautstärke ist dabei logarithmisch aufgebaut und damit schwer zu interpretieren.
Vereinfacht gilt: Eine Erhöhung von 10 dB ist eine Verdopplung der Lautstärke.
Dies macht es leider ein wenig unhandlich die Werte exakt miteinander zu vergleichen, denn schon wenige dB haben einen großen Effekt. So bedeutet der Anstieg von 50 dB auf 55 dB, dass das Geräusch rund 50% lauter ist. Und damit einen sehr störenden Bereich erreicht.
Ein wenig anschaulicher wird die Skala, wenn Vergleichswerte genutzt werden.
Lärmquelle | Lautstärke |
---|---|
Atemgeräusch | 30 dB |
Nieselregel | 40 dB |
Kühlschrank (1 m) | 50 dB |
Sprache (1 m) | 60 dB |
Staubsauger | 70 dB |
Autobahn (25 m) | 80 dB |
Für die Lärmbelastung einer Mobilen Klimaanlage kann sich zum Beispiel bei 60 dB die Frage gestellt werden: Will ich, dass sich 1 Meter von meinem Schlafplatz jemand in normaler Lautstärke unterhält?
Die Grenzwerte für den Schallpegel in einem Allgemeinen Wohngebiet betragen am Tag 55 dB und in der Nacht 40 dB. In urbanen Gebieten sind sie etwas höher. Die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm sieht in Innenräumen Werte von 35 dB am Tage und 25 dB während der Nacht als grenzwertig an.
Die Lautstärke im Betrieb sollte unter 55 dB liegen, Nachts sind 50 dB anzustreben.
Solche Werte erreichen Mobile Klimaanlagen im Maximalbetrieb nie.
Wirklich niedrige Werte sind nur mit einigen Tricks (oder absoluten Ausnahmegeräten) zu schaffen.
Doch wie hoch sind die üblichen Ausgangswerte eigentlich?
Wie laut sind mobile Klimageräte?
Mobile Klimaanlagen besitzen einen hohen Geräuschpegel, da sie einen hohen Luftumsatz bewältigen und einige laute Bauteile (Motoren, Ventilatoren, Kompressor) beinhalten. Dabei steigt die Lautstärke mit der Leistungsabgabe der Geräte an. Durchschnittliche Geräte sind zwischen 60 und 65 dB laut.
Die Lautstärke der Geräte wird von den Herstellern in den Spezifikationen angegeben und findet sich auf dem Energie-Label wieder. Dabei ist zu beachten, dass die Herstellerangabe die lauteste Betriebsart des Klimageräts darstellt.
Dies bedeutet, dass bei einer entsprechend intelligenten Automatik oder niedrigen manuellen Einstellung deutlich niedrigere Lärmemissionen erreicht werden können.
Nach unserer Erfahrung können Mobile Klimaanlagen 50 – 100 % (also 5 – 10 dB) leiser sein als angegeben.
Ein paar der beliebtesten Mobilen Klimaanlagen besitzen folgende maximale Geräuschpegel:
Modell | Lautstärke | Leistung |
---|---|---|
Midea Silent Cool 26 Pro | 57 dB | 9.000 BTU |
DeLonghi PAC EL 112 CST | 63 dB | 11.000 BTU |
Comfee MPPH | 63 dB | 7.000 BTU |
Kesser K-MX 2500 | 65 dB | 9.000 BTU |
Suntec Impuls 2.0 Eco | 65 dB | 7.000 BTU |
Remko RKL 360 Eco | 65 dB | 12.000 BTU |
Die Übersicht zeigt schnell, dass Mobile Klimageräte grundsätzlich laut sind. Im Maximalbetrieb kommen normale Anlagen immer auf eine Lautstärke von über 60 Dezibel.
Im Verhältnis zur Abkühlungsleistung (hier angegeben in BTU – British Thermal Unit) sind zwar grundsätzlich größere Geräte auch lauter, jedoch gibt es angenehme Ausnahmen bei den Top-Marken (wie hier Midea und DeLonghi).
Es muss bei dem Vergleich der Lautstärke berücksichtigt werden, wie die Skala des Schalldrucks aufgebaut ist (siehe oben). Der gering aussehende Unterschied zwischen 61 dB und 65 dB bedeutet in der Praxis eine Erhöhung des Lärms um ca. 40 %.
Im Maximalbetrieb sind diese Geräte eine erhebliche Lärmquelle. Ein ruhiges Schlafen ist damit nicht möglich. Hierzu sollte ein Pegel von 50 dB angepeilt werden.
Um diesen zu erreichen, muss eine leise Nutzung der Geräte erfolgen und/oder direkt beim Kauf auf eine geringe Lärmemission geachtet werden.
Leise Mobile Klimageräte: Empfehlungen
Folgende Modelle zeichnen sich durch einen vergleichsweise leisen Betrieb aus und liefern dennoch eine effektive Performance. Im tatsächlichen Betrieb sind die Lärmemissionen deutlich niedriger als auf dem Energielabel. Dies setzt jedoch eine intelligente Automatik, einen Nachtmodus oder umfangreiche Einstellmöglichkeiten voraus.
Der Günstige
Comfee MPPH
63 dB
(7.000 BTU)
Das Klimagerät von Comfee besitzt gute Einstellmöglichkeiten und einen Nachtmodus. Dies reduziert den Ausgangswert erheblich. Die Kühlleistung ist für Räume bis 20m² ausreichend und der Preis konkurrenzlos.
Preis: ab 200 €
Der Effektive
Trotec PAC 3000X
63 dB
(10.000 BTU)
Die Klimaanlage von Trotec hat eine deutlich größere Kühlleistung bei identischem Ausgangspegel. Die bessere Verarbeitung sorgt jedoch einen niedrigeren Lärmpegel. Die Einstellungen sind dabei ähnlich komfortabel.
Preis: ab 520 €
Der Profi
DeLonghi PAC AN112
50 dB
(11.000 BTU)
Der Meister der Stille kommt mit unglaublichen 50 dB daher. Bei diesem Gerät ist alles auf eine Lärmreduktion ausgelegt und das Ergebnis unschlagbar. Die Stille muss jedoch durch einen höheren Einkauf bezahlt werden.
Preis: ab 720 €
Auf den ersten Blick scheint die Wahl eindeutig und nur die Mobile Klimaanlage von De’Longhi scheint wirklich leise zu sein. Der hohe Preis ist zwar gerechtfertigt, entspricht jedoch nicht jedermanns Budget.
Mit den folgenden Tipps sind jedoch auch unsere „lauteren“ Empfehlungen eine gute Alternative im Realbetrieb.
Mobile Klimaanlage: Lautstärke reduzieren
Die Lautstärke von Klimageräten ist insbesondere nachts ein störender Faktor und kann den effektiven Einsatz vor Probleme stellen, wenn der Schlaf gestört wird, weil es entweder zu laut oder zu warm ist.
Dabei kann die Lärmemission durch einige Überlegungen und Tricks reduziert werden:
- Kauf entscheidend
Natürlich ist die Grundlautstärke des Geräts die wesentliche Größe bei der Lärmemission und sollte zwingend beachtet werden.
Im Anschluss können die angegebenen Werte mit einem Schalldruckmesser (oder etwas ungenauer mit einer App im Mobiltelefon) bei Maximalbetrieb in 1 Meter Entfernung überprüft werden. Übersteigen die Werte die Angaben deutlich, liegt eventuell ein Defekt vor. - Geräusch identifizieren
Im normalen Betrieb ist die Hauptlärmquelle die Luft, die aus dem Gerät in den Raum geblasen wird. Sie trägt das Lüftergeräusch mit sich und wird am lautesten wahrgenommen. Dabei sollte ein gleichmäßiges Brummen und Pusten vorliegen. Es kann aber auch ein Klappern und unregelmäßiges Surren auftreten. Auch ein auffälliges Geräusch am Abluftschlauch wäre ein Ansatzpunkt. - Geräusch beheben
Sofern es sich um untypische Geräusche handelt, sollte versucht werden diese zu minimieren.
Dies kann zum Beispiel durch Umstellen des Geräts oder Verlagern des Schlauchs geschehen.
Nach längerem Betrieb können sich Schmutz und Staub ansammeln und den reibungslosen Betrieb beeinträchtigen. Eine Öffnung und Reinigung des Geräts werden dann notwendig.
Ein Klappern und Rütteln im Gerät deuten wiederum auf einen Defekt hin. Häufig sind Lagerschäden des Gebläses die Ursache für solchen Lärm. - Automatik früh aktivieren
Die Einstellung der Zieltemperatur bewirkt, dass bei großer Abweichung mehr gekühlt wird und somit auch mehr Lärm entsteht. Wird die Temperatur erreicht, regelt der Steuerkreis herunter und die Geräte werden leiser. Ein frühes Aktivieren vor dem Schlafen verringert die Lautstärke während der Nachtruhe. - Manuell einstellen
Sollte der Lärm nicht ausreichend abnehmen, muss versucht werden mit manuellen Einstellungen die Geräuschkulisse zu minimieren. Dabei ist insbesondere die Stärke des Ventilators entscheidend. - Weniger Leistungsanforderung (Isolierung, Schlauch, kleiner Raum, geringe Wärmezufuhr etc.)
Wenn die Temperatur in dem Raum nicht erreicht wird und es weiterhin zu laut und/oder warm ist, ist ein zu großer Energieverlust vorhanden. Dies kann durch ein leistungsstärkeres Gerät ausgeglichen werden. Alternativ sollten die Regeln des effektiven Einsatzes eines Klimageräts berücksichtigt werden. Ein kleiner Räum, eine gute Isolierung und geringe Wärmezufuhr von außen sind entscheidend.
Mobile Klimaanlage: Wie laut darf sie sein?
Der nachbarschaftliche Unterlassungsanspruch auf Grund von Geräusch-Immissionen ergibt sich aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (§ 1004 Abs. 1 oder § 862 Abs. 1 S. 1 i.V.m. § 906).
Der Nachbar kann die Unterlassung der Inbetriebnahme fordern, wenn die Geräusche des Klimageräts so laut sind, dass sie eine wesentliche Beeinträchtigung darstellen, die dieser nicht zu dulden hat.
Für die Beurteilung der Wesentlichkeit werden dabei die öffentlich-rechtlichen Vorschriften herangezogen. Bei Geräuschbelästigungen hauptsächlich das Bundesimmissionsschutzgesetz und die Technische Anleitung Lärm. Auch lokale Verordnungen kommen häufig zur Anwendung.
Klimageräte befinden sich im Innern des Gebäudes und dürfen während der Ruhezeiten nur Zimmerlautstärke erreichen. Dies bedeutet eine Obergrenze von 80 dB am Gerätestandort. In den beeinflussten Räumlichkeiten dürfen 30 dB nachts und 40 dB tagsüber nicht überschritten werden.
Diese Werte liegen vergleichsweise hoch und werden in normalen Wohnsituationen nicht erreicht.
Es gilt jedoch immer der Einzelfall und im Zweifel werden eigens Messungen durchgeführt. Dabei werden auch weitere Aspekte wie das Baualter der Immobilie einbezogen.
Sollte der größere Störfaktor durch den Abluftschlauch entstehen ist die Quelle außerhalb des Hauses. Dann gelten 35 dB in reinen Wohngebieten und 40 dB allgemein.
Bei der Messung der Belastung wird der Mittelwert über eine bestimmte Zeit ermittelt. Dabei werden auch Zeiten erfasst, in denen das Gerät inaktiv ist.
Dadurch werden auch diese Grenzwerte de facto nie überschritten.
Sind Mobile Klimaanlagen genehmigungspflichtig?
Klimageräte werden nicht fest installiert und sind nicht genehmigungspflichtig. Der Aufbau kann jedoch eine optische Beeinträchtigung gegenüber anderen Mietern oder dem Vermieter darstellen. Daher sollte vor Aufstellen einer Mobilen Klimaanlage eine (schriftliche) Erlaubnis des Vermieters eingeholt werden.
Die zu erwartende Lärmemission spielt hierbei grundsätzlich keine Rolle, da die Grenzwerte nicht erreicht werden.
Das Aufstellen eines Klimageräts im eigenen Haus oder der eigenen Wohnung bedarf keiner Genehmigung und keiner Erlaubnis.
Im Sommer schlafe ich wegen der Hitze sehr schlecht und ich überlege, ob ich ein Klimagerät brauche. Super, dass es auch leise mobile Klimageräte gibt! Weil sonst könnte ich noch immer nicht einschlafen. Wie viel Unterschied macht der Nachtmodus genau?
Hallo!
Vielen Dank für den interessanten Blogartikel zum Thema mobile Klimaanlagen. Ich finde es sehr hilfreich, dass du auf die Lautstärke dieser Geräte eingehst, da dies oft ein entscheidender Faktor beim Kauf ist. Es stimmt, dass viele mobile Klimaanlagen relativ laut sind und somit störend sein können, insbesondere wenn man versucht, zu schlafen oder sich zu konzentrieren. Ich denke, es ist wichtig, vor dem Kauf die Lautstärkeangaben der verschiedenen Modelle zu vergleichen und sich für eine Klimaanlage mit möglichst niedrigem Dezibel-Wert zu entscheiden, wenn man eine ruhige Umgebung bevorzugt. Auch die Platzierung der Klimaanlage im Raum kann dazu beitragen, die Lautstärke zu reduzieren, wie du bereits erwähnt hast. Insgesamt ein sehr informativer Artikel, der mir bei der Entscheidung für eine mobile Klimaanlage helfen wird. Vielen Dank!