Die Nutzung eines Bautrockners bei großer Luftfeuchte erfordert einen Betrieb, der bis zu 4 Wochen betragen kann. Dabei bringt das Gerät einige Nachteile (wie Lärm LINK??? und Stromkosten LINK???) mit sich.
Außerdem stellt sich die Frage, ob von dem Dauerbetrieb eine Brandgefahr ausgeht und der Bautrockner über lange Zeit unbeaufsichtigt bleiben darf.
Grundsätzlich sind Bautrockner für den Dauerbetrieb ausgelegt und können ohne Pause eingesetzt werden ohne zu überhitzen. Dennoch entsteht beim Betrieb Wärme und die Geräte können heiß werden. Ein schädliches Überhitzen ist jedoch nur möglich, wenn es Funktionsstörungen oder einen Ausfall von Schutzmechanismen gibt.
Dies ist zum Glück sehr selten, aber nicht unmöglich. Die genauen Risiken ergeben sich dabei aus den einzelnen Bauteilen. Daher schauen wir uns kurz die Funktionsweise an, damit wir klären woher die Hitze kommen kann und was man tun muss.
Funktionsweise eines Bautrockners
Der Einsatz eines Bautrockners ist erforderlich bei der Reduktion starker und ungewollter Feuchtigkeit in Gebäuden. Dabei werden sie nach großen Renovierungsarbeiten (neuer Estrich) und im Neubau aufgestellt, um die Trocknung zu beschleunigen und die Folgearbeiten schneller zu ermöglichen.
Außerdem helfen sie nach Wasserschäden die eingetretene Feuchtigkeit zu entnehmen und die Gefahr von Schimmel zu reduzieren.
Bautrockner besitzen zwei unterschiedliche Funktionsweisen, wobei die Kondensationstrocknung deutlich häufiger eingesetzt wird als die Absorptionstrocknung.
Bei der Kondensationsmethode besitzt das Gerät einen Kompressor, der das Kühlmittel verdichtet. Die dadurch entstehende Wärme wird in dem Wärmeteil abgegeben und das Kühlmittel über ein Expansionsventil in die Kühlrippen weitergeleitet.
Durch die Ausdehnung kühlt sich das Mittel weiter ab und ist nun deutlich kälter als die Umgebungsluft. Diese wird von außen an den Kühlrippen vorbeigeführt und durch die Abkühlung kondensiert das Wasser und sammelt sich in einem Auffangbehälter.
Die Ausleitung der nun trockenen Luft erfolgt am Wärmeteil vorbei und dadurch sinkt die relative Luftfeuchtigkeit weiter.
Die sehr trockene und warme Luft ist nun wieder bereit Wasser aus den feuchten Bestandteilen (nasse Wände, Estrich etc.) aufzunehmen und im Bautrockner abzugeben.
Dieser Prozess findet fortlaufend statt und die Effektivität hängt vor allem von der Größe des Wärmetauschers ab. Dabei ist die Umwälzung der Luft entscheidend, da die Entnahme des Wassers nur langsam erfolgt.
Beim Absorptionsverfahren wird ein spezieller wasserbindender Stoff (meist Silicagel) eingesetzt, der eine besonders große Oberfläche besitzt.
An diesem Stoff wird die Umgebungsluft vorbeigeführt und das Wasser bindet sich an dem Silicagel. In einem zweiten Schritt wird Luft erwärmt und nun ebenfalls an das Salz geleitet.
Die erwärmte Luft ist in der Lage mehr Feuchtigkeit aufzunehmen und so gelangt das gebundene Wasser wieder zurück in die Luft. Diese warme und sehr feuchte Luft muss jetzt nach außen (aus dem Raum heraus) verbracht werden.
Auch dieser Prozess erfordert einen Dauerbetrieb und benötigt viel Zeit, um das überschüssige Wasser aus den Materialien zu entfernen.
Detailliert und mit mehr Hintergrundinformationen wird die Funktionsweise hier beschrieben:
Bautrockner Funktionsweise (Aufbau, Kosten, Vor-/Nachteile)
Betroffene Bauteile
Je nach Bauart sind dabei unterschiedlich viele Motoren und bewegliche Teile enthalten.
Während der Kondensationstrockner auf einen Kompressor und ein in sich geschlossenes durckbeaufschlagtes System angewiesen ist, benötigt der Absorptionstrockner eine starke Heizung, die die Umgebungstemperatur auf 100°C aufheizen kann.
Weitere Ventilatoren, sich drehende Bauteile und technische Einheiten sind in allen Bautrocknern enthalten. Außerdem benötigen sie ein Stromteil, dass den Haushalts-Strom in effektiv nutzbaren Strom umwandelt.
Theoretisch kann jedes dieser Bauteile eine Fehlfunktion erleiden und eine potenzielle Gefahr darstellen.
Auch wenn zahlreiche Schutzmechanismen vorhanden sind, bedeuten mehr Bauteile auch mehr mögliche Fehler.
Nicht zu unterschätzen ist jedoch vor allem die Qualität der einzelnen Elemente. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein hochwertiger Bautrockner deutlich stabiler und sicherer läuft, als ein preisgünstiges Modell.
Zwar hatten wir das Glück noch keinen Brand eines Bautrockners erleben zu müssen, aber die Systemausfälle und Fehlfunktionen im niedrigen Preissegment zeigen uns deutlich, dass hier das Risiko höher ist.
Dauerbetrieb und Wärmeproduktion des Bautrockners
Der langsame Prozess der Entfeuchtung erfordert einen Dauerbetrieb der Geräte, um möglichst schnell und effektiv das überschüssige Wasser zu entfernen. Die Konstruktion der Geräte ist daher auf eine permanente Laufleistung ausgerichtet.
Die einzelnen Bauteile erzeugen dabei Eigenwärme die durch verschiedene Mechanismen abgeführt wird. Hierzu zählt insbesondere eine Zusammensetzung im Innern, die nicht zu eng gestaltet ist.
Die wärmeführenden Teile sind (wo es möglich ist) nicht direkt nebeneinander verbaut und besitzen einen Freiraum, damit die Luft zirkulieren und die Hitze abführen kann. Dies vergrößert zwar das Volumen des Gehäuses, ist aber ein notwendiger Schritt.
Nur vereinzelt besitzen die Bautrockner eine eigene aktive Kühlung, bei der mittels eines Ventilators sensible Bauteile belüftet werden. Dies ist aber eher bei Systemen der Fall, die aus mehreren Elementen bestehen.
In der Regel erfolgen die Belüftung und Kühlung der Bauteile über den gleichen Weg, wie auch die Energie der Raumluft verarbeitet wird.
Dies gilt insbesondere für die geläufigste Form.
Der Kondensations-Bautrockner ist in seiner Funktionsweise im Prinzip ein Kühlschrank ohne Tür.
Er erzeugt dabei seine eigene Kühlung, auch wenn diese Nebennutzung den gesamten Wirkungsgrad ein wenig verringert.
Die Kühlung ist dabei jedoch nur so stark, dass ein Dauerbetrieb möglich ist. Die Geräte besitzen trotzdem zahlreiche Motoren und erzeugen so Abwärme, die das Gerät insgesamt aufheizt.
Dies ist ein normaler Prozess, der immer eintritt und keine Gefährdung darstellt.
Wann überhitzt ein Bautrockner?
Bautrockner sind für den Dauerbetrieb ausgerichtet und überhitzen grundsätzlich nicht. Dennoch ist es möglich, dass einzelne Bauteile zu heiß werden und Schaden nehmen oder einen Ausfall verursachen können. Dies ist jedoch immer auf eine Fehlfunktion zurückzuführen.
Betroffen sein können natürlich alle Bauteile die stromführend sind. Deswegen gehören die Motoren und Netzteile zu den sensibleren Elementen. Sie haben jedoch Schutzmechanismen, die bei einem Fehler zur Abschaltung führen und so die Überhitzung unterbrechen.
Mechanische Elemente im Bautrockner die sich bewegen haben ebenfalls (das theoretische) Potenzial sich zu stark zu erwärmen. Durch ihre Kinetik kann es zu einer ungewollten Reibung kommen, wenn es Verformungen und Beschädigungen gibt. Dann ist keine elektrische Schutzschaltung vorhanden und die Überhitzung könnte sich verstärken.
Außerdem ist denkbar, dass nötige Schmierstellen unzureichend versorgt werden. Günstige Bautrockner nach dem Kondensationsprinzip besitzen einen Hubkolbenkompressor, der sensibel auf nicht-senkrechte Lagerung reagiert und somit zu einer ungewollten Reibung führen kann.
Alle Überhitzungen können zu weiteren Beschädigungen oder den Ausfall des Bautrockners führen.
Im schlimmsten Fall ist auch die Entstehung eines Brandes möglich. Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich, da die Konstruktion sehr robust ist.
Wie heiß werden Bautrockner?
Die Entstehung der Eigenwärme bestimmt neben der Konstruktion, wie warm die Geräte im Betrieb werden können. Dabei ist jedes Modell und jeder Hersteller sehr unterschiedlich und einen pauschalen Wert gibt es nicht.
Diesen zu überprüfen wäre auch sehr schwierig, da der Anwender erst mit einem geeigneten Thermometer die Temperatur bestimmen müsste. Die einzige Möglichkeit wären fest installierte Sensoren, die den betroffenen Wert zur Anzeige bringen.
Solche Sensoren sind zwar Teil der Schutzmechanismen und führen bei Überschreitung auch zur Abschaltung, jedoch werden die Temperaturen meistens nicht angezeigt.
Es ist nicht möglich bestimmte Temperatur-Grenzwerte zu überprüfen.
Die Kontrolle einer Überhitzung kann in den meisten Fällen nur durch „Hand auflegen“ erfolgen. Dabei wird geschaut, ob es ungewöhnlich heiße Stellen am Gehäuse gibt. Erfahrungswerte und Vergleiche zu früher mit dem gleichen Modell sind hier hilfreich, aber meistens nicht vorhanden, da man so ein Gerät nur in Ausnahmefällen und nicht über Monate betreibt.
Daher hilft eine einfache Daumenregel:
Ein Bautrockner überhitzt, wenn er zu heiß zum Anfassen ist.
Natürlich ist dies nur ein sehr grober Anhalt, aber präzisere Angaben gibt es leider nicht.
Es empfiehlt sich natürlich in die Betriebsanleitung des Herstellers zu schauen und im Verdachtsfall den Händler oder Verleiher zu kontaktieren. Hier sind meist hilfreiche Erfahrungen vorhanden.
Die Betriebsanleitungen sind häufig online verfügbar und eine kurze Suche nach „Hitze“ oder „Überhitzung“ weist einen sofort darauf hin, welche Fehler eingetreten sein könnten und welche Maßnahmen zu ergreifen sind.
So hat der Kompressor beim Kondensationstrockner häufig einen Überhitzungsschutz, der dazu führen kann, dass sich das Bauteil automatisch abschaltet. Sollte dies geschehen ist nach Betriebsanleitung zu verfahren, was in der Regel ein mehrminütiges Abschalten zur Abkühlung und anschließendes Wiedereinschalten beinhaltet.
Richtige Anwendung (Checkliste)
Die Gefahr einer potenziellen Überhitzung kann durch eine korrekte Anwendung des Bautrockners verringert werden. Auch hier ist die Betriebsanleitung die wichtigste Referenz. Dabei sollte man stets folgende Punkte beachten:
- Zuluft
Der Betrieb und die Kühlung des Bautrockners sind von der Luftführung abhängig und können bei falscher Aufstellung zu Problemen führen. Daher muss darauf geachtet werden, dass die Geräte frei im Raum platziert sind, keinerlei Abdeckungen und Behinderungen der Zu- und Abluft bestehen und genügend Platz zu den Wänden gewährt ist. - Abwärme
Das gleiche gilt auch für die Abwärme, die nach außen geleitet wird. Es sollten keine Gegenstände auf den Bautrocknern platziert werden. Dies ist insbesondere bei Zetteln und Unterlagen zu beachten. - Stromführung
Eine Brandgefahr geht außerdem von den Kabeln und Anschlüssen aus, wenn diese nicht für die hohe Leistungsanforderung ausgerichtet sind. Es sollten keine Mehrfachsteckdosen im Betrieb sein. Normale Verlängerungskabel mit entsprechender Leistungsaufnahme sind aber kein Problem - Mehrfachbetrieb
Sind mehrere Bautrockner im Betrieb, ist eine Aufstellung so zu wählen, dass sich die bestehenden Luftströme nicht behindern und die Geräte nicht unmittelbar nebeneinander stehen. Der Anschluss an die Stromversorgung sollte über getrennte Steckdosen erfolgen oder die Leistungsaufnahme explizit überprüft werden.
Zusammenfassung
Bautrockner sind Großgeräte die für den Dauerbetrieb ausgerichtet sind und über zahlreiche Schutzmechanismen verfügen. Es ist unproblematisch sie unbeaufsichtigt über längere Zeit laufen zu lassen.
Grundlage hierfür ist eine sachgemäße Aufstellung nach den Vorgaben des Herstellers, die bei der Stromführung beginnt und bei der Abluft endet.
Dennoch ist es möglich, dass Bautrockner überhitzen. Die Ursache hierfür ist jedoch fast ausschließlich ein Fehler in den Schutzmechanismen. Statistisch gesehen ist dies jedoch zu vernachlässigen und kommt ähnlich oft vor, wie ein Problem an einem Kühlschrank (dessen Bauweise/Funktionsweise sehr ähnlich ist).
Sollte der Bautrockner eine ungewöhnlich hohe Temperatur erreichen (zu heiß zum dauerhaften Anfassen), ist aus Sicherheitsgründen der Betrieb zu unterbrechen und der Hersteller zu kontaktieren.
Weitere Artikel zum Thema Bautrockner, die dich interessieren könnten:
-
Dampfreiniger: Das kann man reinigen (mit Empfehlungen)
Die Reinigung mit einem Dampfreiniger verspricht eine chemiefreie Entfernung von hartnäckigem Schmutz und Flecken. Außerdem wird durch die hohe Temperatur eine desinfizierende Wirkung erzeugt, die Viren, Bakterien und Parasiten entfernen soll. Doch wie gut sind Dampfreiniger für eine bestimmte Oberfläche wirklich? In diesem Beitrag klären wir, ob Fliesen, Parket, Fenster, Polster & Co wirklich durch…
-
Wie funktioniert ein Dampfreiniger?
Dampfreiniger sind elektrisch betriebene Geräte, die mit Hilfe einer Aufheizfunktion Wasser zu Dampf umwandeln, der anschließend mit Druck aus dem Reiniger geblasen wird. Die Kombination aus heißem Dampf und Druck löst Schmutz und Fette auch von schwer zugänglichen Oberflächen. Dabei kommen Dampfreiniger im privaten und gewerblichen Bereich zum Einsatz. Die Geräte unterscheiden sich je nach…
-
So heiß sind Dampfreiniger
Zur Reinigung vieler Flächen und Materialien kann ein Dampfreiniger eingesetzt werden. Dabei wird (ausschließlich) Wasser erhitzt und über eine Düse eingesetzt. Die Betriebstemperatur eines Dampfreinigers liegt zwischen 150°C und über 300°C. Haushaltsgeräte arbeiten mit einer Kesseltemperatur bis zu 180°C. Beim Austritt aus der Düse erreicht der Wasserdampf bei Haushaltsgeräten Temperaturen um 100°C. In diesem Artikel…